Wenn wahre Gefühle versteckt werden

Versteckte Emotionen, die tief in uns verborgen sind, können wie ein unsichtbarer Schatten über unseren Beziehungen liegen. Sie belasten nicht nur die Bindung zu den Menschen, die uns wichtig sind, sondern können auch die Entwicklung unserer Kinder erheblich beeinflussen. In diesem Artikel möchte ich die Zusammenhänge beleuchten und dir zeigen, wie du diese Dynamiken verändern kannst.

 

#Ursprünge unterdrückter Gefühle
Unterdrückte Emotionen können verschiedene Ursachen haben. Sie können in der eigenen Kindheit, in gesellschaftlichen Erwartungen oder traumatischen Erlebnissen verwurzelt sein. Viele von uns glauben, dass es besser ist, ihre Gefühle für sich zu behalten, um nicht verletzt zu werden. Meistens unbewusst errichten sie einen Schutzwall um ihr Herz, der sie vor weiteren Verletzungen bewahren soll, doch damit beginnt das eigentliche Dilemma: Wenn wir unsere Emotionen unterdrücken entsteht ein innerer Konflikt, der unmöglich einfach still gelegt werden kann. Unser inneres System wird immer wieder nach einem Weg suchen, den Konflikt auszudrücken, mit dem Ziel., diesen aufzulösen, was dann meistens auf eine ungesunde Art und Weise geschieht. Zumindest so lange, wie wir kein Bewusstsein über diese Zusammenhänge haben. Das kann zu Kommunikationsproblemen, Missverständnissen und emotionaler Distanz in unseren Beziehungen führen. In ausgepägten Fällen und wenn der Konflikt über lange Zeit in uns feststeckt, können unterdrückte Emotionen sogar körperliche Symptome hervorrufen.
# Die Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen
Wenn in einer Partnerschaft ständig wahre Gefühle verborgen gehalten werden entsteht im Laufe der Zeit eine immer größer werdende Kluft zwischen beiden. Der Partner, der seine Emotionen unterdrückt, kann sich isoliert und unverstanden fühlen, während der andere frustriert und verwirrt durch das Verhalten ist.
Diese emotionale Distanz kann sich zu einem Teufelskreis innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen entwickeln. Je mehr wir uns zurückziehen, desto weniger echte Nähe können wir erleben. Und je weniger Nähe wir erfahren, desto mehr unterdrücken wir unsere Emotionen und bauen einen höheren Schutzwall um uns auf, um nicht weiter verletzt zu werden.
#Verhaltensmuster unterdrückter Emotionen
Unterdrückte Emotionen zeigen sich oft in bestimmten Verhaltensmustern. Plötzliche Wutausbrüche oder ein vermeidendes Verhalten in Situationen, in denen man eigentlich gerne ganz anders wäre,gehören häufig dazu. Ein weiteres häufiges Muster ist die übermäßige Anpassung. Menschen, die ihre Emotionen zurückhalten, neigen dazu, die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen zu stellen. Dabei verlieren sie oft den Kontakt zu sich selbst und über ihre eigenen Gefühle.
# Die Auswirkungen auf unsere Kinder
Die Folgen unterdrückter Emotionen können auch tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Kinder haben. Kinder lernen durch Nachahmung und über ihre Spiegelneuronen. Wenn sie in einem Umfeld aufwachsen, in dem Emotionen nicht offen kommuniziert werden, übernehmen sie diese Verhaltensweisen oft unbewusst. Ein Kind, das immer wieder spürt, wie Eltern ihre Wut oder Traurigkeit unterdrücken, lernt, dass es nicht in Ordnung ist, Gefühle zu zeigen. Dies kann zu unsicheren Bindungen führen, die sich negativ auf ihre eigenen Beziehungen auswirken.
# Wege zur Veränderung
Es gibt verschiedene Ansätze, um unterdrückte Emotionen zu erkennen, loszulassen und gesunde Beziehungsmuster zu entwickeln. Der erste Schritt besteht darin, die aktuelle Situation anzuerkennen und in eine ehrliche Selbstreflexion zu gehen. Sich Zeit zu nehmen, um über die eigenen Emotionen nachzudenken und sich Fragen zu stellen wie:

  • Was fühle ich wirklich?
  • In welchen Momenten fühle ich mich so?
  • Welche Emotionen habe ich unterdrückt und warum?
  • Wie kann ich das verändern und wie möchte ich mich wirklich fühlen?
  • Und wie kann ich meinen Gefühlen in Zukunft stattdessen Ausdruck verleihen?

Nicht immer bedarf es gleich einer Therapie. Hilfe anzunehmen, insbesondere wenn man sich in bestimmten Situationen immer wieder hilflos und stark überfordert fühlt, ist jedoch in den meisten Fällen ein wichtiger, erster Schritt zur positiven Veränderung. Ob in Einzelgesprächen in einem sicheren, vertrauensvollen Rahmen oder in der Gruppe. Das Gefühl, gehört und gesehen zu werden ist entscheidend, denn meistens ist es genau das, was einem in der Vergangenheit seit langer Zeit gefehlt hat. Desweiteren können Methoden wie kreatives Schreiben wie im Journaling, Zeichnen, Meditations- und Achtsamkeitspraktiken oder achtsame, bewusste Aufenthalte in der Natur positiv unterstützen, um wieder in tiefen Kontakt mit sich selbst zu kommen.

 

Wie auch immer der individuelle Weg aussehen mag, es lohnt sich auf jeden Fall, den Ballast unterdrückter Emotionen anzuschauen und abzulegen. Indem wir uns mit unseren Gefühlen auseinandersetzen, finden wir nicht nur zu uns selbst, sondern verbessern auch unsere Beziehungen und beeinflussen das Leben unserer Kinder positiv. So schaffen wir eine gesunde emotionale Grundlage für kommende Generationen.

Teile mir gerne Deine Gedanken und Gefühle zu diesem Thema und zu diesem Artikel mit und schau Dir auch gerne mein beigefügtes Video an.

 

Alles Liebe, Deine Sylvia

 

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